Wir in Lippe für mehr Barrierefreiheit

"Leben in Vielfalt als Leitmotiv der Stiftung ist die Aufforderung, "altes Denken zu durchbrechen. Muster wie: Die einen brauchen Hilfen, die anderen geben sie, taugen nicht. Nein, die Menschen insgesamt brauchen unterschiedliche Hilfen, und sie haben insgesamt unterschiedliche Potenziale zum Helfen", sagte der Theologische Direktor der Stiftung als einer von insgesamt sechs Vortragenden zum Thema "Barrierefreies Leben in Lippe". Landrat Friedel Heuwinkel, der Behindertenbeauftragte des Kreises Lippe Günter Kessler, die Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow, Architekt Helmut Merwitz und Oliver Klingenberg von der Verbraucherzentrale NRW näherten sich dem Thema Barrierefreiheit aus unterschiedlichen Perspektiven. Aber eines hatten alle gemeinsam: Ein striktes "Nein" zu Sonderwelten und zur Klassifizierung der Menschen in Sondergruppen. "Wir bauen mehr Gehhilfen als Kinderfahrräder", sagte Angelika Gemkow und illustrierte so einmal mehr den demographischen Wandel und die Notwendigkeit des vorausschauenden Denkens in allen Lebensbereichen.

Es gehe darum ein menschliches Maß zu verwirklichen. So betonte der Architekt Helmut Merwitz, dass es im Wohnungsbau nicht spezielle Behindertenwohnungen geben müsse, sondern es vielmehr darauf ankomme, standardmäßig so zu planen und zu bauen, dass alle Wohnungen ein Zuhause für jeden Menschen sein können, ganz gleich, ob dieser nun behindert, jung oder alt, alleinstehend, mit Kindern oder ohne sei. Barrierefreiheit als Ziel im Auge zu behalten bedeute, unsere Gesellschaft menschlicher zu gestalten.

Die Vortragsreihe im Kongresssaal der Lipperlandhalle wurde ergänzt durch einen vielseitigen Markt der Möglichkeiten mit mehr als 30 Ständen rund um das Thema Barrierefreiheit. Hier war auch die Stiftung Eben-Ezer vertreten.

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