Winkel 12: Anlaufstelle für Menschen in Krisensituationen

Seit dem 1. März 2020 gibt es ein neues Angebot der Stiftung Eben-Ezer für Blomberg und Umgebung. Es ist ein Kooperationsprojekt zusammen mit der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Blomberg mit dem Titel „Winkel 12“ und im Gemeindehaus der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Blomberg verortet. Es richtet sich an Menschen in kleinen oder größeren psychischen Krisen.

Ziel ist es, für Menschen mit psychischen Einschränkungen Ansprechpartner zu sein und passende Unterstützungsmöglichkeiten zu finden, so dass sie möglichst selbstständig in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können und nicht in eine stationäre Einrichtung ein­gewiesen werden müssen. „Immer mehr Menschen erleben psychische Notsituationen. In solchen Situationen brauchen sie Unterstützung und Orientierung. Aber im ländlichen Raum ist es besonders schwierig, die wirklich passende Hilfe zu finden“, weiß Pfarrer Hermann Donay. Die Stiftung Eben-Ezer fand bei den Verantwortlichen der Blomberger Gemeinde große Zustimmung für den Vorschlag, für eine bessere Versorgung von Menschen in psychischen Krisen zu sorgen. Gemeinsam wurde „Winkel 12“ entwickelt: Eine in die Kirchengemeinde und ins offene Gemeindehaus eingebettete Anlaufstelle. Der Mitarbeiter der Stiftung und ausgebildete Fachkrankenpfleger für Psychiatrie Günter Englert hat sein Büro in dem idyllischen Fachwerkhaus. An das Büro ist ein kleiner, gemütlich eingerichteter Raum angegliedert, in dem vertrauliche Gespräche geführt werden können. „Wir wollen das Angebot so niedrigschwellig wie möglich gestalten“, so Englert. Menschen mit psychischen Problemen haben oft auch soziale Ängste und deshalb Schwierigkeiten, sich an Unterstützungsangebote zu wenden. Die Ängste sollen durch eine niedrigschwellige, nach außen hin möglichst unverfänglich wirkende Anlaufstelle gemindert werden. „Ich möchte die Menschen kennen lernen, ihnen ein offenes Ohr schenken. Ihnen Mut machen, Hoffnung wecken. Das ist bei vielen völlig verschüttet“. Er sieht sich als Lotse, weil er den Betroffenen dabei hilft herauszufinden, welche Beratungsstelle oder Einrichtung für sie passend ist. Er unterstützt sie so lange, wie dies nötig ist. Er begleitet sie beim Gang zum Amt, zum Arzt oder vermittelt die geeignete Therapie. Bezahlen muss der Hilfesuchende dafür nichts. Das Projekt wird als ein „Erprobungsraum“ von der Lippischen Landeskirche gefördert. Denn ein besonders wichtiger Punkt ist bei „Winkel 12“ die Zusammenarbeit von Gemeinde und Diakonie. Nicht nur findet die Beratung mitten im Gemeindehaus statt, Günter Englert ist wie alle anderen Mitarbeitenden Teil des gemeindlichen und übergemeindlichen Netzwerkes der Kirchengemeinde. Er ist zu festen Sprechzeiten in seinem Büro zu erreichen, ist aber auch viel unterwegs. „Ich mache viele Hausbesuche“, sagt er. Dabei kann es passieren, dass er zum verabredeten Termin vor verschlossener Haustür steht. „Das gehört zum Job dazu“, weiß der gebürtige Franke. Häufig sind es allein lebende Menschen, die sich an ihn wenden. Aber es gibt auch Fälle, in denen die ganze Familie in Mitleidenschaft gezogen wird. So hat er gerade zwei Anfragen von Familien von denen ein Mitglied psychisch auffällig ist. „Ich habe auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen von Angehörigen oder Freunden“, macht Englert deutlich. Denn häufig brauchen auch und gerade sie Beratung und Unterstützung.

Bürozeiten:

  • Montag: 13.30 – 16.30 Uhr
  • Dienstag: 13.30 – 16.30 Uhr
  • Donnerstag: 10.00 – 13.00 Uhr
  • Freitag: 10.00 – 13.00 Uhr
  • oder nach Vereinbarung

Er ist auch häufig dienstagnachmittags im Café im Seligen Winkel anzutreffen.

E-Mail: guenter.englert@eben-ezer.de
Telefon:  05235 5015455
Mobil: 0151 57147326

Übrigens: Dieser Beitrag erscheint auch in der Stiftungszeitschrift Forum. Ende März liegt das bunte und informative Magazin mit vielen News und Infos rund um Eben-Ezer gedruckt vor. Interessiert? Wir schicken Ihnen gern ein Exemplar zu. Oder senden Ihnen eine digitale Version.   

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