Weihnachtsmarkt der Stiftung Eben-Ezer
Alle Jahre wieder
ist beim Eben-Ezer Weihnachtsmarkt der Andrang riesig. So auch in diesem Jahr am 29. November. Zwischen 13:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit musste man als Autofahrer Geduld aufbringen, um einen Parkplatz zu bekommen oder Glück haben. Der Einsatz lohnte sich aber.
Gleich am Eingang erwartet den Besucher ein großer Weihnachtsmann, der sich lässig auf einen Holzstoß stützt. Die Klänge des Posaunenchors empfangen die Besucher mit traditionellen und modernen Weihnachtsliedern. Vorstand Pastor Dr. Bartolt Haase spielt Posaune und tauscht dann das Instrument mit dem Mikrofon, um gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Udo Zippel den 14. Eben-Ezer Weihnachtsmarkt zu eröffnen. Der Dank des Vorstands an den Arbeitskreis Weihnachtsmarkt und die vielen Helferinnen und Helfer aus der MitarbeiterInnenschaft kommt von Herzen. Alle legen ihren Ehrgeiz hinein, gute Gastgeber zu sein. Die Hälfte der rund 60 Hütten und Stände ist von den Häusern und Wohngruppen der Stiftung besetzt. Für das Sortiment der weiteren Stände zeichnet Ingelore Möller von der Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung verantwortlich, die in jedem Jahr mehr Bewerbungen bekommt als sie Standplätze zu vergeben hat. „Die Mischung muss stimmen“, sagt sie und „man muss eine Nase dafür haben, was angesagt ist und die Balance finden zwischen – sagen wir mal- den handgestrickten Socken und dem was man nicht kennt: zum Beispiel einer Garderobe aus Saucieren“
In der Topehlen-Schul-Küche werden Pizza-und Käse-Lauch-Suppe gekocht. „Da freue ich mich schon lange drauf“, sagt der ehemalige Lehrer Günther Trumpf. Im Kirchlichen Zentrum biegen sich die Tische der Cafeteria unter köstlichen Torten und Kuchen, die vor allem von den Mitarbeitenden der Stiftung selbst gebacken und gespendet werden. „Mit den Einnahmen der Cafeteria finanziert sich der Arbeitskreis Weihnachtsmarkt“, erklärt die stellvertretende Küchenchefin Angelika Arnold. „Wir bezahlen neue Deko, Kaffee, Tee, Getränke und Reparaturen am Weihnachtsmarkt-Equipment davon“. In diesem Jahr haben dankenswerterweise auch Lieferanten und Geschäftspartner Eben-Ezers wie die Bäckerei Güttge, die Fleischerei Sander, die Firmen Mahlmann und Edeka mehrere Torten und Kuchen gestiftet. Bis zum Schluss gab es noch eine große Auswahl an süßen Köstlichkeiten. Kaffee und Tee wurden von Mitarbeiterinnen aus den verschiedensten Stiftungsbereichen serviert. Auch der Vorstand ließ es sich nicht nehmen, eine Schicht zu besetzen.
Stiftungskantorin Anna Ikramova lud zusammen mit dem integrativen Singkreis zum Mitsingen ein. Viele Besucherinnen und Besucher ließen sich gern motivieren und sagen begeistert mit. “Hat man meine Stimme gut gehört?“, fragte Bewohnerin Sonja Haider mit einem verschmitzten Lächeln. „Ja, sie klang wunderschön“, sagte eine Besucherin. Der Chor der Topehlen-Schule bestritt eine temperamentvolle halbe Stunde auf der Bühne. Die Gruppe Liebstöckl brachte mit Dudelsack und Flöten die Musik vergangener Jahrhunderte zu Gehör und Mitarbeiter Jörg Riemann mit seiner Kollegin Kathrin Köhne spielten jazzige Variationen von Winterklassikern. Den Ausklang gab wieder Anna Ikramova mit den Jüngsten an.
Auf dem Kirchplatz drängten sich die Besucherinnen und Besucher, Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Gästen und viele Kolleginnen und Kollegen vor und nach ihrer Schicht in den Hütten, am Grill, hinter dem Glühweintopf oder dem Kuchenbuffet. Neben den traditionellen Gerichten gibt es auch immer mal wieder etwas Neues zu kosten. „Die Gewürzmilch vom Meierhof ist eine Offenbarung, sagte Dörte Vollmer aus der Öffentlichkeitsarbeit. Peter Riewenherm, Beschäftigter auf dem Meierhof warb für die neuen Produkte aus der Hofmolkerei, Saure Sahne und Joghurt, mit der Verteilung von Handzetteln.
In der Werkstatt fanden die Besucher Puppen, Nudeln, Honig, Kunstgewerbe, Schmuck und vieles mehr. Der Archivar und Historiker der Stiftung Dr.Frank Konersmann bot hier Ansichtskarten aus der Eben-Ezer Geschichte an. Landrat Friedel Heuwinkel schaute interessiert hinein. Der Vorstand des Vereins „Freunde der Stiftung Eben-Ezer, Walter Kern und Marianne Ulbrich, sowie Beiratsmitglieder Erika Günther und Friedel Köstering, warben im direkten Gespräch erfolgreich neue Mitglieder für den Verein, der Projekte für und mit Menschen in Eben-Ezer fördert. In diesem Jahr fließt Geld in die Ausstattung der Klassenräume der Ostschule und in die Kunstwerkstatt.
Auch in der Topehlen- Schule war der Andrang groß. Waffelbäckerei, Gebasteltes, die große Krippe, Spinnliesel, Märchenerzähler und Kinderbetreuung im Mal-Zelt boten Abwechslungsreichtum für große und kleine Besucher.
Alle Jahre wieder wird die Frage gestellt, warum der Eben-Ezer Weihnachtsmarkt nur einen Tag lang stattfindet. Der sei doch so schön und Aufwand so groß. Das stimmt. Der Eben-Ezer-Weihnachtsmarkt ist nicht kommerziell ausgerichtet, sondern lebt vom Einsatz der Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohner, die diesen Einsatz zusätzlich zu ihren Aufgaben leisten. Das tun sie gern für diesen Tag. Der Eben-Ezer Weihnachtsmarkt bezieht seinen Charme nicht zuletzt daraus, dass für jedes Jahr ein einmaliges Erlebnis ist. Das Hüttendorf auf dem Kirchplatz wird allerdings noch einmal genutzt: Für die Weihnachtsfeier der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich dann einmal rundum verwöhnen lassen dürfen.