Vortrag über Vertrauen
Vertrauen. Was trägt uns in unsicheren Zeiten…
…so lautete der Titel des Vortrags, den das Ehepaar Schneider Ende März im Kirchlichen Zentrum der Stiftung Eben-Ezer hielt. Anne und Nikolaus Schneider sind die Eltern von Meike. Meike war die jüngste Tochter des Paares. Sie ist im Alter von 22 Jahren an Leukämie gestorben. Das war 2015. Vor rund zwei Jahren bekam Anne Schneider die Diagnose „Brustkrebs“ und muss seitdem mit dieser Bürde leben. Zwei Schicksalsschläge, die nur schwer zu verkraften sind, an denen mancher zerbricht. Aber die Schneiders leben ein gutes, ein zufriedenes – ja, glückliches – Leben. Wie machen sie das?
„Es kommt darauf an, Kraftquellen zu entdecken, die uns in schweren Zeiten helfen. Vertrauen ist so eine Kraftquelle. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass uns unser Vertrauen in den Glauben an Gott durch solche Zeiten trägt“, erläuterte Nikolaus Schneider vor rund sechzig Besuchern das Familienkonzept. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist wegen der Erkrankung seiner Frau vor gut zwei Jahren von seinem Posten zurück getreten. Beide haben sich im Sommer nach Annes Diagnose intensiv mit der Sinnhaftigkeit des Lebens beschäftigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Glaube an Gottes Gegenwart Menschen die Kraft zu einem „Dennoch-Vertrauen“ schenken kann. Ein Vertrauen, das man sich trotz privater Katastrophen, Verletzungen und Enttäuschungen bewahrt hat. Ein Vertrauen, das auch in unsicheren Zeiten angesichts von Krieg, um sich greifenden Nationalismus und politischer Demagogie nicht die Zuversicht verlieren lässt. „Wir wissen, dass es keine absoluten Sicherheiten gibt. Nicht für uns, nicht für unsere Kinder“, sagt Anne Schneider. „Wir müssen unser Leben mit immer neuen Unsicherheiten gestalten, denn wir verpassen das Gute, wenn wir krampfhaft versuchen, jede Unsicherheit zu vermeiden.“ Anne und Nikolaus Schneider laden Menschen ein, ihr Leben mutig zu leben und sich dem „Dennoch-Vertrauen“ gegenüber Gott und den Mitmenschen zu öffnen.