Sonnenschein im richtigen Moment: Das Jahresfest war ein Knaller!
Wie immer fand das Jahresfest der Stiftung Eben-Ezer größtenteils "Open-Air" statt, was Gäste und Akteure zwang, sich bei den mehrfach sintflutartig einsetzenden Regengüssen schnell ein trockenes Plätzchen im Kirchlichen Zentrum, der Werkstatt für behinderte Menschen oder in der Topehlen-Schule zu suchen.
Alles aus 2. Hand, der Flohmarkt hinter der Verwaltung war zum 1. Mal dabei. Ein durchaus wirtlicher Unterschlupf, wo ebenfalls Kaffee und Kuchen oder - im Fall des Kirchlichen Zentrums - eine wahrhaft fantastische Aufführung des Theaterstücks "Wo die wilden Wesen wohnen" auf sie warteten. Rund 50 Schüler der Topehlen-Schule und der Grundschule Lieme haben dieses Stück nach Vorlage eines berühmten Kinderbuches gemeinsam entwickelt: Kostüme, Bühnenbild und Handlung wurden im Rahmen einer Projektwoche erarbeitet. Eine tolle Leistung und ein Beispiel für gute integrative Zusammenarbeit beider Schulen, die sich schon zum zweiten Mal bewährt hat.
Eine gute – sogar vertraglich besiegelte - Zusammenarbeit besteht auch mit dem Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo. Die Big Band der Schule unter Leitung von Kiyokazu Kumai zögerte daher nicht, als sie für das Jahresfest angefragt wurden und spielten mit dem ganzen Ensemble vor viel Publikum in der Topehlen-Schule. Das Konzert, eigentlich für den Schulvorplatz vorgesehen, musste kurzerhand nach drinnen verlegt werden, weil es mal wieder wie aus Kübeln schüttete. Live-Musik in hoher Qualität und unterschiedlichster Art war und ist ein Markenzeichen des Jahresfestes, aber in diesem Jahr war die Zusammenstellung besonders spektakulär: der Eben-Ezer-Posaunenchor, die Newcomer Goldmund, musikalische Tanzeinlagen von der Tanzsportgruppe Jobstharde und der Square-Dance-Formation Lippe Roes aus Brüntrup standen auf dem Programm.
Der absolute Top Act sprang aber erst am späten Nachmittag auf die Bühne:
Mr. Mungo Jerry, alias Ray Dorset, in Bestform rockte zusammen mit der grandiosen Eben-Ezer-Summertime-Band, in der Mitarbeitende der Stiftung spielen, für anderthalben Stunden den Kirchplatz. Der Star zeigte, dass er auch Jahrzehnte nach seinem Superhit "In the Summertime" ein absoluter Profi ist und brachte eigene Kompositionen wie "Lady Rose", "Open Up" oder "Baby Jump", individuell interpretierte Versionen von bekannten Hits und verschiedene Rock- und Bluescover zu Gehör – und natürlich auch seinen größten Hit, nach dem sich die Eben-Ezer-Band benannt hat.
Aber das Beste: Zu Beginn seines Auftritts rissen die Wolken auf und die Sonne strahlte vom Himmel. Der vollbesetzte Kirchplatz blieb für die Zeit des Konzerts nahezu trocken. Das Publikum war begeistert und nach dem Auftritt konnte sich der Künstler, der mit seiner Familie in Bielefeld wohnt, vor dem Ansturm seiner Fans kaum retten. "Super Mungo!", "Toller Auftritt, tolle Show!", bekam er von allen Seiten zu hören und zeigte immer wieder sein strahlendes Lächeln und damit auch sein Markenzeichen: die unverwechselbare Zahnlücke. Mungo Jerry, der für seinen Auftritt keine Gage wollte, bekam als kleines Dankeschön einen Korb mit Spezialitäten vom Meierhof. Warum soll sich nicht auch ein Popstar über etwas Bodenständiges freuen? Starallüren hat der Mann auf jeden Fall keine: geduldig verteilte er noch lange nach dem Auftritt Autogramme, schüttelte Hände, ließ sich umarmen und lächelte fürs Erinnerungsfoto in die Kamera.
Den Abschluss bildete das Fußballspiel Bewohner gegen Mitarbeiter. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern trugen die Mitarbeiter den Sieg davon, was für einige Enttäuschung bei den Bewohnern sorgt. "Aber im nächsten Jahr ist es genau andersrum", ist sich Fan Kurt Witte sicher. Wir freuen uns drauf, aufs nächste Jahresfest!