So schön war unser Jahresfest
Viele Menschen strömten am 15. September auf das Gelände von Neu Eben-Ezer. Ein Jahr nach dem großen Innenstadtfest, mit dem die Stiftung mitten in Lemgo mit vielen Unterstützern und Tausenden Besuchern ihr 150-jähriges Jubiläum gefeiert hat, fand das 151. Jahresfest nun wieder am vertrauten Ort statt. Das Programm war bunt mit vielen großen und kleinen Aktionen für große und kleine Besucher: ein Flohmarkt mit dem Motto "Was noch gut ist", Kreativ-Angebote wie Graffity zum Mitmachen, eine riesige Hüpfburg, Ponyreiten, Bobby-Car-Rennen, Segways, Bogenschießen, Märchenerzähler und vieles mehr. Der Beginn wurde um 10:00 Uhr mit einem musikalischen Festgottesdienst in der Kirche St. Marien eingeläutet, an dem viele Menschen aus Eben-Ezer mitwirkten. Die Musik kam auch während des Festes nicht zu kurz: der Posaunenchor der Stiftung, die Big-Band des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums, ein Ensemble der Karla-Raveh-Gesamtschule und die Band StoppRock der Topehlen-Schule standen auf dem Programm. Das Theater-Musical "Warum bin ich auf der Welt?" wurde bereits am Freitag vor dem Jahresfest im Kirchlichen Zentrum aufgeführt und am Sonntag während des Jahresfestes wiederholt. Kinder und Jugendliche der Stiftung Eben-Ezer haben es unter Anleitung er Theaterpädagogin Christel Brüning nach dem Bilderbuch "Die große Frage" selbst erarbeitet. Das ebenso fröhliche wie nachdenklich stimmende Stück hat die Lebenserfahrung junger Leute zum Inhalt. Es geht um Vertrauen, Freundschaft, Lebensfreude, aber auch um den Tod. Unterstützt wurden die Schauspieler vom Chor der Topehlen-Schule unter Leitung von Lehrerin Chrsitane Humpert.
Im roten Trakt der Topehlen-Schule wechselten sich derweil die Märchenerzähler der Stiftung, erst vor kurzem hat eine Gruppe Mitarbeitende eine dementsprechende Ausbildung absolviert, mit der Präsentation von traditionellen und modernen Märchen aus aller Welt ab. Kinder und auch viele Erwachsene lauschten gebannt den lebendig vorgetragenen Geschichten. Ein besonderes Highlight war der Auftritt der Mitglieder der Gruppe "Heiden Spektakel". Die Mittelalterfans hatten im Eingangsbereich von Neu Eben-Ezer vor dem Kesselhaus ein uriges Lager, wie sie zur Zeit unserer Altvorderen üblich waren, aufgeschlagen und demonstrierten in typischen Gewändern und in alter Sprache sehr lebensecht das damalige Lagerleben. Eine sehr alte Flechttechnik, das Finger-Loopen, wurde gezeigt und konnte ausprobiert werden. Ein Feuerspucker führte sein Können vor, ein Ritter präsentierte stolz seine Waffen und erklärte die Rüstung, die damals im Kampf getragen wurde. "Ein Kettenhemd, wie ich es trage, wiegt rund 40 Kilo. Es zu tragen ist ein tolles Gefühl – wenn man sich daran gewöhnt hat", sagte er dem erstaunten Publikum.
Als Moderator und Walking Act hatten die Organisatoren Rapunzel verpflichtet, die samt Zopf und Turm und in Begleitung eines weiblichen Prinzen auf dem Gelände unterwegs war und schwatzend mit den Leuten in Kontakt trat. Rapunzel wurde von dem Schauspieler Matthias Mawick vom Stelzentheater Bielefeld dargestellt. Eine skurrile Performance, die bei großen und kleinen Gästen sehr gut ankam und für viele Lacher sorgte. Das traditionelle Fußballspiel "Bewohner gegen Mitarbeiter" am Ende des Festes ging unentschieden aus (3:3).