Landrat besucht Tierprojekt Animal
Sommerliche Stippvisite des Landrats beim Tierprojekt Animal der Stiftung Eben-Ezer in Stapelage
Landrat Dr. Axel Lehmann hat sich bei seinem Besuch der Stiftung Eben-Ezer in Stapelage über die tiergestützte Arbeit mit den dort lebenden Klient*innen informiert. In Stapelage leben die Bewohner*innen mitten in der Natur am Waldrand und versorgen dort Pferde, Esel und Kleintiere. Außerdem bietet das Tierprojekt Animal Therapeutisches Reiten, tiergestützte pädagogische Angebote und verschiedene Freizeitaktivitäten wie Kutschfahrten, Kindergeburtstage und mehr an. „Diese Aktivitäten stärken das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen“, betonten Pastor Dr. Bartolt Haase und Diplompädagogin Gisela Krohn. Auch wenn man den Standort am Wald nicht gerade spontan mit Inklusion in Verbindung bringe, böten für viele Klient*innen gerade die Nähe zur Natur, der Umgang mit den Tieren, die relative Abgeschiedenheit und Ruhe eine gute Lebensqualität.
Die Tiere ermöglichten den Menschen eine unkompliziertere Kommunikation als sie diese mit Menschen erlebt hätten und manche könnten erst über die tiergestützten Angebote Vertrauen und Beziehungsfähigkeit im menschlichen Miteinander entwickeln, erklärte Gisela Krohn, die seit 14 Jahren das Animal-Projekt betreut und gleichzeitig im Gruppendienst tätig ist. Dr. Axel Lehmann kennt verschiedene Angebote und Standorte der Stiftung, u.a. eeWerk in Lemgo von Veranstaltungen und Besuchen. Als Mitglied der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe ist er mit der finanziellen Ausstattung und Ausrichtung der Behindertenhilfe in Westfalen-Lippe befasst.
Auch die aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes waren Gesprächsthema und damit verbunden die Personalsituation: Kleinere Wohneinheiten mit Einzelzimmern führen dazu, dass weniger Personal vor Ort ist, selbst wenn sich am Personalschlüssel in Bezug auf die Anzahl der betreuten Menschen nichts geändert hat. „Wir sind deutlich gefordert, gute Fachkräfte zu gewinnen und die vorhandenen zu halten.“, sagte Vorstand Dr. Bartolt Haase.
Mit dem Besuch in Stapelage erweiterte der Landrat seine Kenntnis der Stiftungsangebote durch persönliche Anschauung und fasste seine Eindrücke anerkennend und mit einem Unterstützungsversprechen zusammen:„ In Stapelage wohnen seit rund 20 Jahren Tiere und Menschen zusammen. Diese hervorragende Lebensqualität gilt es im gesamten Kreis Lippe für Menschen mit Behinderung zu erhalten. Die Stiftung Eben-Ezer bietet an verschiedenen Standorten ein hohes Identifikationspotential für Fachkräfte.“
Pastor Dr. Haase führte an, dass Eben-Ezer mit der Zahlung von Gehältern nach Tarif in Bezug auf Verdienstmöglichkeiten gut aufgestellt, dies habe aber einen geringeren Stellenwert als ein gutes Arbeitsklima mit einer ausreichenden Personaldecke und guten Arbeitsbedingungen. Positiv sei, dass innerhalb der Stiftung viele Entwicklungsmöglichkeiten und auch Wechsel der Arbeitssituationen gegeben sei, was Eben-Ezer sicher zu einem attraktiven Arbeitgeber mache.
Stefan Simon und Christina Bandorski leben im Haus am Wald in Stapelage und hatten sich für den Besuch des Landrats von eeWerk beurlauben lassen. Sie freuten sich über das Interesse des Landrats, der sich rund zwei Stunden Zeit für den Austausch vor Ort inklusive einer Besichtigung der Stallungen und eines Waldspaziergangs mit Stute Ina und Bewohnerin Christina Bandorski nahm.