Kooperation mit Hospizverein

Hospiz ist ein Teil des Lebens

„Hospiz ist weniger ein Ort oder ein Platz, sondern eine bestimmte Art, seine letzte Lebenszeit zu erleben, also eine Art Lebenseinstellung. Sie bedeutet das zugewandte und achtungsvolle Begleiten von Menschen, die sich in der Endphase ihres Lebens befinden.“ Dieser Satz von Cicely Saunders(1918 - 2005), eine englische Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin, Begründerin der modernen Hospizbewegung und Pionierin der Palliativmedizin, ist dem Kooperationsvertrag des Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienstes Lippe e.V. (AHPB) und der Stiftung Eben-Ezer vorangestellt.

Die bereits seit 2016 bestehende Kooperation wurde kürzlich erneuert. Die Geschäftsführung der Stiftung Eben-Ezer Maike Krüger und Falko Heise traf sich in den neuen, ansprechenden und barrierefreien Räumlichkeiten des AHPBs in der Haferstraße in Lemgo mit der geschäftsführenden Koordinatorin Manuela Vicky Sieker, der Koordinatorin Birgit Bleibaum und dem 2. Vorsitzenden des Vereins Andreas Lüdeke, um die aktualisierte Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen. „Das ist wie die Erneuerung eines Eheversprechens“, scherzte Andreas Lüdeke. Die Zusammenarbeit hat sich über die Jahre bewährt und einen neuen Meilenstein erreicht. „Die Kooperation ist breit aufgestellt. Wir profitieren sehr“, sagte Manuela Vicky Sieker. Deshalb, und auch weil mittlerweile einige der Ansprechpartner gewechselt haben, wurde eine erneute schriftliche Fixierung von beiden Seiten gewünscht. „Unser Engagement geht aber weit über das Aufgeschriebene hinaus“, macht Manuela Vicky Sieker deutlich. Ziel der Kooperation ist es, schwerstkranke und sterbende Menschen der Stiftung Eben-Ezer würdig zu betreuen und zu begleiten. Die Hospizmitarbeitenden übernehmen in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Stiftung Eben-Ezer, insbesondere der jeweiligen Bezugspflegekraft, Aufgaben der psychosozialen und spirituellen Betreuung. Sie unterstützen die Klientinnen und Klienten und deren Angehörige und Freunde in der Sterbephase oder bei der Bewältigung schwerster Erkrankungen und damit verbundenen Krisen. Neben der personellen Unterstützung durch Hospizhelferinnen und -helfer bietet der AHPB auch Weiterbildungen und Beratungen an. Mitarbeitende des AHPB geben Letzte-Hilfe-Kurse, Kurse über die Patientenverfügung oder Nothilfe. Birgit Bleibaum hat sich besonders auf das Thema Essen und Trinken am Lebensende spezialisiert. Auch ein Trauercafé bietet der Verein an. „Dadurch, dass wir hier so zentral liegen, nehmen uns viel mehr Menschen wahr, als an unserem alten Standort in der Kramerstraße“, sagt Birgit Bleibaum. Lippe verfügt über eine ausgezeichnete palliative Versorgung, dank eines gut etablierten Palliativnetzes und erfolgreicher Kooperationen. Eine mögliche sinnvolle Ergänzung für die Versorgung schwerst erkrankter Menschen in der Region wäre die Einrichtung eines Tageshospizes. Deutschlandweit existieren bereits einige Tageshospize, deren Konzepte sich lohnen würden, genauer zu betrachten, um zu prüfen, ob diese auch für Lippe als Modell oder Möglichkeit infrage kommen könnten. Zunächst aber will man weiterhin eng mit Eben-Ezer zusammenarbeiten. „Es wurde viel, viel gute Arbeit geleistet. Das wünschen wir uns auch für die Zukunft“, so Falko Heise.

 

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