Klar, kurz und gut: Aus der WfbM wird eeWerk
Klar, kurz und gut: Aus der Werkstatt für behinderte Menschen der Stiftung Eben-Ezer wird jetzt eeWerk
Lemgo. „Der Name ist kürzer und es ist sehr gut, dass jetzt nicht mehr ‚Behinderte‘ darin vorkommt“, sagt Rolf Schmidt, Mitglied im Werkstattrat eeWerk. „Mit der Umbenennung begegnen wir der häufig gemachten Erfahrung der behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als Mensch nicht mehr unvoreingenommen wahrgenommen zu werden, wenn man seinen Arbeitgeber nennt“, so Markus Toepffer, Leiter von eeWerk. „Das Angebot, das die Stiftung macht, muss davon geprägt sein, was die Menschen wollen“, sagte Udo Zippel, Kaufmännischer Direktor beim Pressegespräch mit dem Werkstattrat, der die Beschäftigten vertritt, zur Einführung des neuen Namens. „Die Umbenennung war ein überzeugender Prozess, denn er wurde nicht von außen initiiert, sondern kam aus den Reihen der Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung.“
Der Name eeWerk verbindet als Abkürzung Eben-Ezer und Werkstatt und steht für Arbeit.Bildung.Produktion. Mit einem professionell gestalteten Logo weist die Wort-Bild-Marke eine deutliche Familienähnlichkeit zum allgemeinen Stiftungslogo auf. „Der Name eeWerk steht für die Arbeit die hier geleistet wird. eeWerk ist keine Ausgründung, sondern es ist gut erkennbar, dass es zur Stiftung gehört“, so Zippel.
„Wir sind insgesamt 700 Kolleginnen und Kollegen, rund 500 davon mit Handicap. Jeder hat hier seine Aufgabe und Funktion, manche von uns in der Betreuung und Begleitung. eeWerk ist unser gemeinsamer Arbeitsplatz“, betonte Toepffer. „Das bringt der neue Name sehr viel wirklichkeitsnäher rüber als Werkstatt für behinderte Menschen“.
Mehr als ein Jahr dauerte es von der ersten Idee einer Namensänderung bis zum fertigen Auftritt. Am Anfang stand ein Brainstorming einer Arbeitsgruppe mit Mitgliedern des Werkstattrates und weiteren Beschäftigten. Die vorgeschlagenen Namen, darunter z.B. die Vielwerker, Lippischer Industrieservice, DPF für Dienstleistung, Produktion, Förderung und Feinschliff, mussten acht Kriterien erfüllen, darunter „inhaltlich stimmige Aussage“ und „Wiedererkennbarkeit“. Außerdem durfte der Name noch nicht von anderen Unternehmen besetzt oder diesen zu ähnlich sein. Klar, dass eeWerk besonders, wenn man es nur hört, stark an Stromerzeuger erinnert. Dennoch wird die Verwechslungsgefahr nicht allzu groß sein, vor allem nicht, wenn man den Zusatz Arbeit-Bildung-Produktion mit sieht. eeWerk musste dann beim Marken- und Patentamt angemeldet werden. Es galt, eine Widerspruchsfrist abzuwarten, und es wurde ganz schön knapp, die Namensänderung rechtlich abgesichert bis zur Werkstättenmesse Mitte März in Nürnberg auf Katalogen und Bannern zu veröffentlichen. Dort hatte eeWerk seinen ersten öffentlichen Auftritt. Als Gattungsbegriff behält der Name Werkstatt für behinderte Menschen als Reha-Betrieb nach dem Sozialgesetzbuch SGB9 weiterhin Gültigkeit.
Gruppenfoto: Freuen sich über den neuen Namen: der Werkstattrat, Vertrauenspersonen, Vorstand und Leitung eeWerk: v.l. Jörg Burschäpers, Jens Hennig, Bianca Gerkens, Peter Friesen, Karl-Heinz Bleiß, Udo Zippel, Ingeburg Janke, Markus Toepffer, Sonja Heider, Rolf Schmidt