Gedenken an Gründer der Diakonie im ehemaligen Schlesien
Gedenken an den Gründer der Diakonie in Teschen Karl Kulisz
Am 8. Mai 2020 trafen sich Vertreter aus Kirche und Gesellschaft im Zentrum der Schlesischen Diakonie in Teschen, um zwei Ereignissen zu gedenken:
das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren
und den 80. Jahrestag der Ermordung des Begründers der Diakonie im Teschener Land Pastor Karol Kulisz
Die Slezská diakonie in der Tschechischen Republik ist ein Partner der Stiftung Eben-Ezer. Vor fünf Jahren wurde ein Kooperationsvertrag von Vertretern beider Einrichtungen unterzeichnet. In diesem Jahr kann man dort bereits auf ein 30-jähriges Bestehen zurück blicken, was entsprechend feierlich begangen werden soll. Pastor Karol Kulisz als Gründervater der Diakonie in Teschen ist daher auch für Eben-Ezer eine wichtige historische Persönlichkeit.
Im September 1939 wurde er von der Gestapo wegen seiner polnisch-nationalen Tätigkeit in der Provinz Oberschlesien und seiner Beteiligung als Vertreter dieser Provinz beim Botschafterrat 1919 verhaftet. Zuerst wurde er in ein Gefängnis in Schlesien, dann 1940 in das KZ Buchenwald bei Weimar verbracht. Bereits am ersten Tage schlugen ihm die KZ-Wächter ein Auge aus und zerbrachen ihm den Unterkiefer. Trotz ständig erneuerter Bitten seiner Teschener Gemeinde wurde Kulisz nicht freigelassen. Sein Leichnam wurde verbrannt, die Urne mit der Asche 1940 seiner Witwe übersandt.