Einladung zum Fachtag
Bethel und die Stiftung Eben-Ezer arbeiten Vergangenheit auf
Wurden Kindern und Jugendlichen in Erziehungsheimen, Krankenhäusern und Einrichtungen der Behindertenhilfe ohne ihr Wissen und ohne Zustimmung der Eltern neu entwickelte Medikamente verabreicht, um deren Wirkung zu erproben? Diese Frage beschäftigt seit geraumer Zeit Journalisten, Politiker und Wissenschaftler – besonders aber auch Betroffene, die einen Teil ihres Lebens in solchen Einrichtungen verbracht haben.
Für Bethel hat ein interdisziplinäres Forscherteam die Arzneimittelprüfungen an Minderjährigen in den Jahren 1949 bis 1975 untersucht. Die Ergebnisse liegen bereits in Buchform vor: „Göttliche Krankheit, kirchliche Anstalt, weltliche Mittel“, Verlag für Regionalgeschichte 2022. In dieser Studie liegt der Schwerpunkt auf der Therapie von jungen Patienten und Patientinnen mit Epilepsie.
In Eben-Ezer wird derzeit zum Medikamenteneinsatz bei Kindern und Jugendlichen in den Jahren von 1945 bis 1975 geforscht. Hier liegt der Schwerpunkt eher auf der Steuerung des Verhaltens der jungen Bewohnerinnen und Bewohner durch Psychopharmaka in verschiedenen heilpädagogischen Kontexten. Die Ergebnisse dieser Forschung werden im Rahmen des Fachtages zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Zudem wird in der Veranstaltung die heutige Praxis im Einsatz von Medikamenten bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt.
Veranstaltungsort: Kapelle Alt Eben-Ezer, Lagesche Str. 69, 32657 Lemgo