Ein Teilbereich des @on wird Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge
Lemgo/Bad Salzuflen. Ein Teil des Jugendzentrums „@on“ soll für sechs Monate junge Asylbewerber ohne Eltern beherbergen. Die minderjährigen Flüchtlinge werden im Kinderbereich des Gebäudes an der Uferstraße unterkommen. Die Angebote für Kinder werden ausgelagert, die für Jugendliche verbleiben am Ort. Sie werden sich mit den Flüchtlingen die Räumlichkeiten teilen. Die Stiftung Eben-Ezer, die bereits in Lemgo eine Wohngruppe für jugendliche Flüchtlinge eingerichtet hat, wird auch die Betreuung der Jugendlichen in Bad Salzuflen übernehmen. „Die Erfahrungen, die wir in Lemgo seit Oktober 2015 in der Betreuung von unbegleiteten jungen Flüchtlingen gemacht haben, sind sehr positiv. Alle jungen Männer im Alter von 13 bis 17 Jahren sind gut angekommen und besuchen Schulen in der Region“, stellt Sabine Menzel fest. Die Bereichsleiterin „Kinder und Jugendliche“ in der Stiftung Eben-Ezer und ihr Team haben zur Zeit alle Hände voll zu tun, das „@on“ auf den Einzug der Flüchtlinge vorzubereiten. Betten, Waschmaschinen und Kochgelegenheiten sind bereits vorhanden. Bei der individuellen Gestaltung können die Jugendlichen sich gerne einbringen. Das Eben-Ezer-Team arbeitet eng mit der Leiterin des Jugendamtes Bad Salzuflen Angelika Borgstedt zusammen. Ein Kooperationsvertrag regelt die Details. Am 7. März ziehen die ersten fünf unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden ein. Sie leben zur Zeit noch in einer Notunterkunft in der Tilsiter Straße. Im März wird sich die Gruppe auf acht bis zehn Personen vergrößern und im April auf vierzehn bis zwanzig Köpfe anwachsen, die in zwei Clearinggruppen aufgeteilt werden. Es handelt sich um junge Männer im Alter von 14 bis 17 Jahren, die unter anderem aus den Ländern Syrien, Afghanistan, Irak und Bangladesh kommen. Sie werden zwischen drei und sechs Monaten in der Unterkunft bleiben. Nach maximal einem halben Jahr soll ihnen eine Anschlusslösung angeboten werden. Je nachdem wie viel Unterstützung der Einzelne im Alltag braucht, bietet sich die Unterbringung bei einer Gastfamilie, in einer Wohngemeinschaft oder in einer eigenen Wohnung mit ambulanter Betreuung an. „Die Mitarbeiter, die hier an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden am Tag im Einsatz sind, sind hoch engagiert und vom Berufsspektrum her bunt gemischt“, sagt Sabine Menzel. Arnela Balijagic besucht das Jugendzentrum regelmäßig und engagiert sich ehrenamtlich. Stellvertretend für alle Nutzer stellt sie fest: „Sie sind alle willkommen. Wir freuen uns, dass das Haus richtig voll wird.“ Am 7. März, wenn die ersten Flüchtlinge einziehen, feiert sie ihren 18. Geburtstag. „Dann bringe ich Torten mit. Meine Mutter will für alle backen.“