CDU-Abgeordnete aus OWL informierten sich über Eben-Ezer
Sagen Sie uns, wo der Schuh drückt; es ist wichtig, dass wir eine Wahrnehmung der aktuellen Situation dieser wichtigen Einrichtung der Behindertenhilfe in der Region bekommen". So eröffnete der CDU-Landtagsabgeordnete Walter Kern am Montag den 28.1.den Besuch von acht Abgeordneten des Landesparlamentes aus OWL in Eben-Ezer. Bevor es in die Mittelstraße zur Besichtigung des entstehenden HAUS DER VIELFALT ging, ließen sich die Politiker vom Vorstand über aktuelle Herausforderungen der Stiftung informieren.
Pastor Hermann Adam und Udo Zippel schilderten ein Stiftungsziel, nach dem jeder Bewohner, der das wünscht, ein eigenes Zimmer erhält. Räumliche Entzerrung zieht allerdings einen erhöhten Personalbedarf nach sich, denn Gruppen mit beispielsweise acht Bewohnern brauchen ebenso viel Betreuer wie 10 er Gruppen. Mehr Personal ist jedoch schlecht mit den Sparzielen der Kostenträger vereinbar. Auch der Ausbau des Ambulant Betreuten Wohnens wirft einige Schwierigkeiten auf. In Lemgo beispielsweise steht nicht genügend geeigneter Wohnraum zur Verfügung, sodass die Stiftung hier selbst mit der Schaffung von Wohnungen tätig wird.
Insgesamt ist die Stiftung auf einem guten Weg und steht auf einem gesicherten Fundament, auch wirtschaftlich. Diese Antwort konnte der Vorstand einer entsprechenden Frage des Abgeordneten Friedhelm Ortgies aus dem Wahlkreis Minden-Lübbecke geben.
Zur konkreten Anschauung eines wichtigen Teils des Integrationskonzepts der Stiftung fuhren die Landespolitiker in die Innenstadt zum HAUS DER VIELFALT in der Mittelstraße 6. Hier erklärte Architekt Stefan Brand ihnen das Raumkonzept des Hauses, das als Begegnungsstätte geplant ist. "Nur so kann wirkliche Integration geschehen, indem Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen möglich sind. Dazu richten wir dieses Haus ein," betonte Pastor Hermann Adam. Das HAUS DER VIELFALT wird Wohnungen, ein gastronomisches Angebot, die Kunstwerkstatt und den Verkauf von Produkten der Stiftung unter einem Dach vereinen. Im HAUS DER VIELFALT werden Menschen mit Behinderungen Arbeitsmöglichkeiten und eine Anlaufstelle mitten in der Stadt finden. Dies ist vor allem auch für die Menschen wichtig, die in ihren eigenen Wohnungen in der Stadt ambulant betreut werden. Derzeit sind dies rund 60 Personen, Tendenz steigend.
Die Abgeordneten nahmen sich viel Zeit für den Ortstermin und interessierte Nachfragen. Vor allem der wieder frei gelegte Saalbau, der sich hervorragend auch für Versammlungen und größere Gesellschaften eignen wird, machte auch in seiner noch sehr rohen Form großen Eindruck. "Das ist sicher auch ein Glück für die Stadt Lemgo, dass dieses Haus so gut wieder hergestellt wird, denn sonst wäre es doch sicherlich verfallen", stellte Ursula Doppmeier aus Gütersloh fest.
Spätestens zur Einweihung des HAUS DER VIELFALT wollen die Politiker, die auf Einladung Walter Kerns gekommen waren, die Stiftung wieder besuchen: "Wir sind gespannt darauf."