Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht Eben-Ezer
Der Bundespräsident informierte sich in Eben-Ezer über soziale Berufe
Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am 18. Oktober die Stiftung Eben-Ezer in Lemgo besucht. Es sprach mit Studierenden und Lehrern des Berufskollegs der Stiftung und mit Mitarbeitenden, die ihre Ausbildung dort bereits abgeschlossen haben und fest im Berufsleben stehen. Im Berufskolleg können verschiedene soziale Berufe erlernt werden wie die Ausbildung zum Heilpädagogen, zum Heilerziehungspfleger und zum Sozialassistenten sowie zum Erzieher. Besonders interessierten den Bundespräsidenten die Perspektiven, die soziale Berufe jungen Leuten bieten. Bekanntermaßen seien die Aufstiegsmöglichkeiten nicht sehr gut und die Wechselbereitschaft daher groß. Der Bundespräsident wandte sich mit der Frage an die Runde, die größtenteils von ihm moderiert wurde, wie die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen erhöht werden könne. Auch eine Erhöhung des Männeranteils in den sozialen Berufen sei erstrebenswert. Die Bundesrepublik steuere im Bereich der sozialen Berufe auf einen riesigen Mangel zu, warnte er immer wieder.
Der Vorstand Dr. Bartolt Haase sieht den großen Bedarf an diesen Berufen mit ebensolcher Sorge wie der Bundespräsident. „Das Berufskolleg hilft sehr, unseren Bedarf an Fachkräften zu decken. Trotzdem müssen wir für eine Ausbildung für diese schönen Berufe werben, denn Berufsabsolventen können sich heute ihre Stelle aus einer Vielzahl von Angeboten aussuchen“, sagte der Vorstandssprecher. Auch die Finanzierung sei ein Problem, wie der Leiter des Berufskollegs Klaus Rudolf Berger zu bedenken gab. NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann, der Steinmeier begleitete, nahmen diesen Kritikpunkt gerne auf. Der Minister versprach, das Thema mit nach Düsseldorf zu nehmen.
Frank-Walter Steinmeier, der Eben-Ezer als gebürtiger Lipper seit seiner Jugend kennt und schon mehrfach in verschiedenen Ämtern Kontakt mit der Stiftung hatte, schätzt die Arbeit, die hier gemacht wird, sehr. „Die Stiftung hat sich das Motto „Leben in Vielfalt“ gegeben. Dahinter steht die große Weisheit, dass es normal ist, wenn Menschen unterschiedlich sind; wenn sie Einschränkungen welcher Art auch immer haben.“ Leben in Vielfalt werde, so der Bundespräsident, in Eben-Ezer nicht nur propagiert, sondern tatsächlich gelebt.
Nach der Gesprächsrunde wurde er vom Bürgermeister Dr. Reiner Austermann begrüßt und trug sich ins Goldene Buch der Stadt Lemgo ein. Danach gab es ein gemeinsames Mittagessen mit rund hundert geladenen Gästen darunter viele Klienten, Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer der Stiftung.
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