Bei einem begeisternden Konzert in Dortmund spielte sich der Hausmusikkreis Linde in die Herzen der Zuschauer
Geladen hatte die Miriam Stiftung aus Dortmund, deren Stiftungszweck die Förderung von Musik mit behinderten Menschen ist.Horst Kortemeier hatte mit dem Hausmusikkreis Linde im Jahr 2006 den Einzelpreis beim dem Wettbewerb InTakt erhalten, der alle zwei Jahre stattfindet. Dieser Einzelpreis wird vergeben für Angebote, "die methodisch neue und kreative Wege beschreiten, um Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit Behinderung einen aktiven Umgang mit Musik zu ermöglichen" und die die Integration und Inklusion der Beteiligten durch die systematische, gezielte und öffentliche Teilhabe an der Musikkultur voranbringen. ( vgl. InTakt Band 4, S.17, von Irmgard Merkt).
Den Hausmusikkreis Linde gibt es schon seit mehr als 25 Jahren. Das Spezialgebiet des integrativen Musikkreises ist die Alte Musik. Und so spazieren vor dem inneren Auge der Zuhörer Mitglieder der höfischen Gesellschaft durch fackelerleuchtete Säle an reich gedeckte Tafeln. Die Instrumente sind nach alten Vorlagen selbst gebaut- von bzw. mit Anleitung durch Horst Kortemeier selbst, der nicht nur Musiklehrer und Büromaschinentechniker ist, sondern auch eine musiktherapeutische Ausbildung hat. Die Instrumente entsprechen den besonderen Bedingungen der behinderten Menschen.
Prof. Dr. Irmgard Merkt, Professorin für Rehabilitationswissenschaften an der TU Dortmund und Stiftungsverantwortliche für den Förderpreis InTakt betonte in ihrer Einführung zum Konzert in der Dortmunder Propstei-Kirche, wie anspruchsvoll die Musik sei und welch einen feinen Klang das Ensemble hervorruft. Das Publikum hörte konzentriert und angerührt zu und bedachte jedes einzelne Stück mit lebhaftem Applaus.
Hohe musikalische Qualität ist ein Merkmal der Stiftungsarbeit. Und beeindruckend waren auch die Beispiele auf der Bühne, die der Eröffnung durch den Hausmusikkreis Linde folgten. Eine Schülerin der Rurtal-Schule Oberbruch in Heinsberg spielte ihr Cello nicht nur mit großer Perfektion, sondern strahlte auch eine Freude aus, die sofort auf das Publikum übersprang. Schülerinnen und Schüler aus Budapest brillierten mit der Begleitung ihrer Lehrer am Keyboard und an den Percussion-Instrumenten mit einer Bandbreite von Bela Bartok bis zum modernen Popsong Halleluja, bekannt aus dem Film Shrek. Das Publikum geriet aus dem Häuschen und wollte mehr. Aber das große Orchester aus Italien wollte man auch nicht länger warten lassen. Es setzte mit symphonischen Klängen von Antonin Dvorák und Edvard Grieg einen fulminanten Schlusspunkt unter ein musikalisch anspruchsvolles, ermutigendes und Richtung weisendes Konzert. Wie die Richtung heißt? Gemeinschaft und Teilhabe für alle.
Das Buch InTakt Band 4 ist unter der ISBN 978-3-942325-00-4 erhältlich